♥, ♪ und Zärtlichkeit.... |
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Montag, 18. Juni 2007
die elise, 00:45h
(ohne Titel)
Für gewöhnlich müssen liebe Kinder zwischen 19 und 20 Uhr ins Bett. So auch unser kleiner Freund Wolfgang, um den sich dieses kleine Geschichtennetz spinnen wird. Es war so zwischen 18 und 18:30 Uhr als sich unser Kumpel ein schönes Schmalzbrot zum Abendessen schmierte, dieses vollends vertilgte und sich nachkommend, wie jeden Abend seinen kuscheligen Flanellschlafanzug, mit auffallenden Wollbommeln angeklebt, anzog und sich die kleinen Radiergummizähnchen putzte. Dabei prüfte er sich ganz genau im Spiegel und stellte einmal mehr fest, dass er eine recht ansehnliche Type war mit seinen 37 Lenzen auf dem behaarten Buckel. Nichtsdestotrotz war jetzt Schlafenszeit. Und weil Wolfgang ein liebes Kind sein wollte, drapierte er sich schon mal im Bett, obschon seine Mama Cordella noch nicht von ihrer Arbeitstelle, der Wursterei nämlich, heimgekehrt war. Wolle war aber schon ein Großer und überblickte, dass seine Mammi eben manchmal Spätdienst machte um für ihre bezaubernde Familie, die seit dem Abhandenkommen des Vaters nur aus den beiden bestand, ein schickes Zubrot zu verdienen. Telefonapparat, Walkman, Kaffee und anderweitige Üppigkeit kommt eben nicht von ungefähr. Gemütlich war's hier unter der kuscheligen Bettdecke, das stand fest. Und eben in dieser behaglichen Atmosphäre, konnte man in aller Ruhe über den Tag nachgrübeln, noch eine angenehme Musikkassette im Walkman hören und sich das Warten auf die liebe Mutti ganz ansprechend gestalten. Da Freitag Abend war und er uneingeschränkt länger aufbleiben durfte, hatte Wolfgang noch Lust, ein wenig im Klangreich leckerster Kompositionen zu schwelgen und holte sich seine Lieblingskassette mit Johnny Hill drauf aus der ausdrücklich dafür vorgesehenen Kassettenkassette und spulte im Fastforward-Modus vor bis zu dem Song "Teddy ruft Brummi" oder so, jedenfalls das mit dem Kind, welches sich über das Medium Sprechfunk in eine anregende Konversation mit einem Brummifahrer verwickelt. Dieser Schlager war ein ganz besonderer für Wolfgang, denn diesen hatten er und seine Eltern immer im Automobil an, wenn's in die Ferien ging. Wolfgang kam gerade richtig gut drauf von der Mucke und hoppelte komplett angetörnt auf seinem Gitterbett herum. Er träumte davon eine große Operndiva zu sein, mit allem Drum und Dran, tollen Kleidern, ausgefallenen Lockenperücken und angemalten Leberflecken in der aufgedunsenen und grobporigen Fresse. Ja, das Leben als Primadonna könnte ihm gut zu Gesichte stehen. In Feierlaune und völlig vermessen tanzt Wolfgang nun durch sein Zimmer, dann in der ganzen Wohnung, schließlich im Hausflur und draußen auf der Strasse herum. Er tanzt und lacht und schüttelt und dreht sich und jauchzt und wirbelt und schaukelt und flattert und baumelt und wackelt und wedelt und hopst und geht absolut in dieser unermesslich himmlischen Ekstase verloren. Dieses Vergnügen zieht sich einige Zeit hin, bis Wolfgang sich völlig abgekämpft auf dem Asphalt zusammenkringelt wie eine Rolle und überaus beglückt dreinschaut. Das ist der Augenblick, in dem ihm klar wird, dass er sein schwarzes Haar im Marienkäfer-Muster einfärben möchte. Indessen war es Mitternacht geworden, Haarfarbe konnte er im Moment nicht mehr beschaffen und seine Mammi war immer noch nicht heimgekehrt. Allen Regeln, die ein Kind beachten sollte, entgegen und angefixt von der Leichtigkeit dieses heiteren Zeitvertreibes, stellte sich Wolfgang vor, sich die ganze Nacht herumzutreiben und ebenso wie seine Mutter, die alte Hure, auf die Strunz zu gehen. "Der zeig ich's die spinnt wohl diese Dreckspunze!" murmelte Wolfgang schon etwas aufgebracht in seinen Bart. "ein Suppenhuhn, wie es im Buche steht." Er verspürte ernstlich das Verlangen ihr eine runterzuhauen, er war so bös, dass seine Nasenlöcher flatterten, wie Zettel, die man aus dem Fenster schmeißt. Hastig bummelte er einfach los, ohne weitere Energie darauf zu verschwenden, sich um seine hirnverbrannte Mutter Gedanken zu machen. Er hatte sich überlegt, die nächste Diskothek aufzusuchen und dort zu tanzen, ebenso wie er es, inspiriert von Johnny Hill, am frühen Abend getan hatte. Per Anhalter zu fahren, schien ihm eine förderliche Okkasion um Zeit zu sparen. Gemacht hatte er das noch nie, dessen ungeachtet streckte er den Daumen raus und mirnichtsdirnichts hielt seine Mutter verkleidet als die Verkäuferin vom Edeka-Laden auf einem raffi nierten gelben Sport-Mofa an. Wolfgang erkannte ihre erstklassige Maskerade nicht, urteilte plötzlich nur noch mit dem Schwanz und sprang ohne auch nur eine Sekunde lang nachzudenken auf. Sie gab Gas, er umklammerte sie fest, denn sie hatte wirklich einen flotten Fahrstil. Zum ersten Mal konnte Wolfgang mit zweifelloser Sicherheit sagen, dass er sich frei fühlte. Der Sommernachtswind hauchte ihm ins Gesicht und die unbegreiflich langen Haare der Granate vor seinem Schoss schmusten ihn, wie früher die liebevollen Hände seiner Mutter. Sie tänzelten in seinem Gesicht, auf seiner Brust und ein wenig um seinen Pimmel herum, welcher nur Millimeter von ihrem schönen herzkirschenförmigen Hintern entfernt war. Es trennten sie nur diese wenigen Millimeter Jeans und Flanell voneinander. Wolfgang konnte einfach nicht glauben, was ihm da widerfuhr. Er musste den Kopf weit zu Seite legen, um sich vom Fahrtwind abkühlen zu lassen. Seine welken Wangen fingen dabei an zu schlottern. So hätte er für immer sein können. Die Haare der Frau umschlangen ihn immer mehr, wanden sich ihm um den Hals, klemmten sich unter seine Achseln, krochen ihm in die Hose und spielten mit seinen Brusthaaren. Um dieses nie gekannte Empfinden, welches ihn dennoch keineswegs nervös, sondern selig machte, zu intensivieren, schob er sein Gesicht ein wenig nach vorn und legte es ihr in ihren Nacken, in ihr Haar, um sich komplett in ihr und dem himmlischen Vlies zu verlieren. Die Frau fuhr schneller, und auch ihre Haarpracht kraulte nunmehr ungestümer und gieriger Wolfgangs ganzen Körper. Er war über und über bedeckt von der fiesen Masse Haar, die noch keine Ruhe geben und ihn ganz für sich haben wollte. Sie umschlang seine Füße, zog ihm die Schuhe aus, die feinen Härchen trennten die Nähte seiner Hose, seines Oberteils, fraßen die Fasern des Materials, um ganz nah an und baldauch in ihm zu sein. Das Haar kroch ihm in die Ohren, in die Nase in alle Öffnungen, die ein menschlicher Körper zu bieten hat und haftete an seiner Haut, dass sich sogar seine eigene Behaarung zurückzog. Sie rissen ihm die eigenen Haare, Brauen und Wimpern aus um nun auch noch in die Poren zu kriechen, selbst von den Augäpfeln machten sie nicht halt, wurden immer stürmischer, drängelten sich in jede Ritze. Sie brachten die Augen, die Hoden zum Platzen, quetschten das Blut aus allen Poren und Adern. Sie saugten sich voll und wuchsen und wuchsen bis von Wolfgang nichts mehr zu sehen und schon bald nichts übrig war. Selbst die Knorpel wurden ausgesogen, die Knochen gebrochen und fein zu Staub gemahlen bis auch das letzte Körnchen dem Wind und der Nacht überlassen wurde. ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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